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TR260

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Beitrag 98020 , neue Primitiv-Rakete [Alter Beitrag24. März 2006 um 19:58]

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Hallo erstmal,

nachdem es mir momentan u.a. aus organisatorischen Gründen nicht möglich ist, einen Startversuch mit der großen Parabelflug-Rakete zu machen, hab ich mich entschieden, kurzfristig mit kleinen Raketen zu arbeiten, die nicht so zeit-aufwendig in Betrieb und Wartung sind.

Ich habe eine ganz primitive einstufige, einstrahlige Rakete aus einem alten 5 Liter Tank (der vor einem Jahr noch Teil der ersten Stufe der Parabelflug-Rakete war) gebaut. Stabilisiert wird sie mit einem etwas zu groß geratenen Ringtail (ursprünglich sollte die Konstruktion nämlich etwas anders sein, aber nach der Entscheidung, die Rakete doch nur einstufig und einstrahlig zu bauen war das Ringtail bereits fertig gebaut), als Bergungssystem dient ein Tomy-Timer gesteuerter Mechanismus, der die Raketenspitze mit dem Fallschirm (später sollens einmal mehrere parallele sein) vom Rest der Rakete abtrennt (also vertikaler Fallschirmauswurf, wie üblich bei mir). Es steht ein Nutzlastbereich mit 9 cm Durchmesser und 10 cm Länge mit einer geplanten Nutzlastkapazität von 200g zur Verfügung. Das gesamte Leergewicht der Rakete mit 1 Fallschirm, ohne Nutzlast beträgt 530g, geflogen wird mit 2 Liter Wasser.

Das Hauptproblem bei der Realisierung war, dass ich (seit Mai 2004) keine Startrampe für einstrahlige Raketen habe. Mit einer relativ simplen Erweiterung (so ne Art Cable-Tie-Launcher) an der großen Startrampe für die vierstrahlige Parabelflugrakete kann jetzt aber eine der 4 (85cm langen) Launch-Tubes zum Start einer einstrahligen Rakete genutzt werden.

Den heutigen erfolgreichen Erststart hab ich in einer neuen Kameraperspektive gefilmt, nämlich aus ca. 1 Meter Entfernung vom Startplatz. Dazu baute ich eine schwere Metallkonstruktion, welche die dort plazierte Kamera (die dazu noch wasserdicht verpackt ist) im Falle eines schweren Fehlstarts schützen soll. Diese neue Kameraperspektive soll vor allem auch bei den Parabelflügen (vielleicht Mitte April?) eingesetzt werden, um die Nachuntersuchung des Fluges zu erleichtern.

Im angehängten Video sieht man den heutigen Flug (leider nur den Start, aufgrund des etwas ungünstigen Winkels der schräg nach oben gerichteten Kamera sieht man leider nicht den erfolgreichen Fallschirmauswurf, sowie die weiche Landung). Da es bereits früher Abend war, musste der Nightshot der Kamera eingesetzt werden, viel ist deshalb nicht zu erkennen, aber das Konzept dieser neuen Kameraperspektive konnte zumindest erfolgreich getestet werden.

Gruß

K.T.
Anhang: nahaufnahme.avi
Scorpion_XIII

Poseidon

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Beitrag 98067 [Alter Beitrag25. März 2006 um 15:46]

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Stefan Meyer

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Beitrag 98071 [Alter Beitrag25. März 2006 um 22:06]

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Zitat:
Original geschrieben von TR260

Hallo erstmal,

Ich habe eine ganz primitive einstufige, einstrahlige Rakete aus einem alten 5 Liter Tank (der vor einem Jahr noch Teil der ersten Stufe der Parabelflug-Rakete war) gebaut.

Den heutigen erfolgreichen Erststart hab ich in einer neuen Kameraperspektive gefilmt,

Gruß

K.T.
%Datei1




Herzlichen Glückwunsch,
und auch wenn Du die Rakete primitiv nennst, höre ich doch immer gerne von erfolgreichen Starts

Gruß Stefan Meyer

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TR260

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Beitrag 98801 , 2. Flug [Alter Beitrag08. April 2006 um 20:31]

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Tach,
nachdem 3 Startversuche abgebrochen werden mussten, gelang es mir vor ca. 1 Stunde, die Primitiv-Rakete zum zweiten Mal erfolgreich zu starten. Vorher musste etwas an der Launch-Tube verändert werden, da es vorher Dichtigkeitsproblemen gab, die nun endgültig gelöst sind. Das Ziel des Fluges war die Erprobung neuer Rundkappen-Fallschirme. Nachdem diese heute einwandfrei funktionierten (übrigens kein Abtreiben, obwohl es kein Loch in der Mitte gibt) werden sie vorraussichtlich beim nächsten Parabelflug dabei sein (vielleicht nächste Woche?).

Im Video sieht man, dass die Startrampe nicht richtig stabil auf dem Boden stand und sich deswegen neigte, als ich an der Auslöseschnur zog. Bei der großen Parabelflugrakete kann soetwas allerdings nicht vorkommen, u.a. da dort nicht so hohe Kräfte zum Auslösen der Startrupplung übertragen werden.

Gruß

K.T. Anhang: primitiv2.avi
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Beitrag 101022 , Flug 3 [Alter Beitrag05. Juni 2006 um 18:49]

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Tach,
heute nachmittag fand der dritte Flug der Primitiv-Rakete statt. Anders als beim letzten mal flog die Rakete sehr gerade nach oben. Allerdings öffnete sich dann nur einer der beiden Fallschirme richtig, da sich der andere an der Befestigung der Spitze verfing, die Landung war aber trotzdem nicht allzu hart.
Ziel des Fluges war die Erprobung einer neuen Nutzlast, nämlich einem Experiment mit einer ferngesteuert von außen beschleunigten kleinen Stahlkugel, die sich in einem Trichter bewegt. Nachdem heute die ganze Mechanik erfolgreich getestet wurde soll nächstes mal a bissl Elektronik mitfliegen um die Bewegung der Kugel aufzuzeichnen und später aus den Daten die Geschwindigkeit und damit die Flughöhe der Rakete zu bestimmen.

Gruß
K.T.


Start und Landung
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 101023 [Alter Beitrag05. Juni 2006 um 19:53]

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Kannst Du das Stahlkugel-Experiment bitte etwas näher erläutern?

Oliver
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Beitrag 101060 [Alter Beitrag06. Juni 2006 um 23:41]

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Das Experiment funktioniert so ähnlich wie das in meiner Jugend-Forscht-Arbeit.
Die Kugel wird auf eine gewisse Anfangsgeschwindigkeit beschleunigt und dann sich selbst überlassen.
Solange die Kugel schnell genug ist bewegt sie sich am oberen Rand des Trichters (durch den Aufbau begrenzt), außer, die Rakete wird beschleunigt (mit mehr als 5 g). Dann nämlich wird die Kugel nach unten gezogen, wodurch sich die Umlaufdauer verringert und die Reibung erhöht. Nach der Beschleunigunsphase (im freien Fall) bewegt sich die Kugel wieder ganz oben, sodass mit der Umlaufdauer die Geschwindigkeit bei bekannten Radius bestimmt werden kann. Die Änderung der Geschwindigkeit der Kugel ist direkt proportional zur Änderung der Geschwindigkeit der Rakete (anders als beim Aufbau in meiner Jugend-Forscht-Arbeit, wo die Reibung unabhängig von der Beschleunigung ist). Somit kann die Beschleunigung und die Endgeschwindigkeit der Rakete direkt aus der gemessenen Umlaufdauer der Kugel bestimmt werden. (Die Messung der Umlaufdauer erfolgt akustisch). Beim aktuellen Versuchsaufbau erwarte ich eine Messgenauigkeit von bestenfalls 2 m/s, zukünftig ließe sich dass aber noch deutlich optimieren.
Mit dem Versuchsaufbau soll später mal die Flugbahn der großen Parabelflugrakete ausgemessen werden.

Gruß
K.T.
Neil

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Beitrag 101070 [Alter Beitrag07. Juni 2006 um 10:11]

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Hi,

du läst also eine Kugel in einem Trichter rotieren. Wie wäre es mit einer Kugel an einem Hebelarm. Der Hebelarm kann frei rauf und runter schwingen, während sich die Achse wo er dran ist dreht. die Ausrichtung des Hebels ergibt sich aus einem Kräftedreiek. Wobei die Kräfte die vorhanden sind, einmal die Fliehkraft der Kugel ist und die Beschleunigung der Rakete oder Erdschwerkraft.
Mit dem Hebel hättest du es leichter die Kugel in Drehung zu versetzten. Nimmst du dann Elektromotor der Drehachse als Generator, könntest du sogar die Induzierte Spannung direkt auswerten.
Das ganze sieht dann in etwa so aus wie das hier.
Die Idee (Trichter nicht meinen Hebel) finde ich genial simpel und einfach.

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 07. Juni 2006 um 10:23


Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


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Beitrag 101174 , 4. Flug [Alter Beitrag08. Juni 2006 um 19:35]

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gestern abend gabs den vierten Flug. Dabei gabs ein Problem mit dem Bergungssystem: einer der beiden Fallschirme blieb in der Spitze stecken. Dank dem anderen Fallschirm gabs zwar trotzdem noch eine weiche Landung. Bisher hatte ich mit dem Gedanken gespielt, evtl. das bisherige Bergungssystem des Labor-Moduls (Spalt-Spitze) von der Parabelflugrakete mit diesem neu entwickelten System zu ersetzen (es sind meine einzigen beiden Timer-gesteuerten Bergungssysteme die die 2 großen Fallschirme aufnehmen können). Aber das hat sich damit wohl erledigt.
Abgesehen davon war es ein ganz normaler langweiliger Flug. Als Nutzlast war erstmals das voll ausgerüstete Kugel-Experiment dabei. Technisch gesehen hats auch einwandfrei funktioniert, aber dank dem ungehäuren Lärm des Timers war die Auswertung der Tonaufzeichnung nicht so ergiebig.
Darum hab ich bereits angefangen, von der akustischen zur optischen Messung überzugehen. Dazu hab ich einfach mal das Mikrofon des Tonaufzeichnungsmoduls von der Platine entfernt und durch einen lichtempfindlichen Widerstand ersetzt (der nicht direkt auf der Platine sitzt, sondern außen am Trichter angebracht ist). Der Trichter soll von innen beleuchtet werden (Weißlicht-LED, 2 AAA-Akkus => etwas Gewicht, aber verkraftbar). Immer wenn die Kugel (bei weniger als 5 g) eine Umdrehung macht und an der Stelle vorbeikommt wo der LDR sitzt wird der Lichtweg versperrt. Damit sind die erkennbaren Ausschläge sehr viel deutlicher zu erkennen und genauer zu bestimmen (1 Millisekunde, geht aber noch genauer) als bei der Tonaufzeichnung. Bis das Ding flugbereit ist kanns aber noch 1-2 Tage dauern.

@Neil
Sowas ähnliches hab ich mir auch schon überlegt, aber mit dem Trichter ist die Geschwindigkeitsänderung wohl leichter zu bestimmen. Bei Gelegenheit könnt ich vielleicht mal ein paar Differentialgleichungen posten...

Gruß
K.T. Anhang: primitiv4.avi
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Beitrag 104544 , Flug 25 [Alter Beitrag11. September 2006 um 14:15]

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Hallo erstmal,
nachdem ich in letzter Zeit kaum zum posten gekommen bin, gibts heut mal 2 Videos vom heutigen 25. Flug dieser Rakete. Es war ein Testflug mit einer experimentellen Oberstufe oben drauf, die ein ähnliches automatisches Korrekturtriebwerk hat, wie das Labor-Modul der großen Parabelflugrakete. Damit sollte die Technik vor dem nächsten Parabelflug nochmal erprobt werden. Einer der Schwerpunkte war die Abtrennung der Oberstufe von der Trägerrakete, eine Sache die bei den letzten Parabelflügen recht problematisch war, heute aber perfekt funktionierte. Das Korrekturtriebwerk selbst ging heut allerdings nicht wirklich, weil der verwendete Elektromotor (der die Mechanik der verstellbaren Düse betätigt) wohl zu schwach war (wobei das Triebwerk vom Labor-Modul einen besseren Motor als diesen hat). Zu guter letzt konnte heute noch das Bergungssystem der 2. Stufe der Parabelflugrakete erfolgreich getestet werden (welches heute an der 1. Stufe der Primitiv-Rakete dran war).

Bei Gelegenheit lad ich mal ein Video über die Sache mit dem Experiment hoch, das ich vor ein paar Monaten gemacht hab (Flüge 3 bis 23).

Gruß
K.T.
Anhang: flug25.zip
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