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TR260

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Beitrag 55458 , cw-Wert im Wasser [Alter Beitrag30. August 2004 um 13:28]

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Tach,
bringt es was, den Strömungswiderstand (bei geringen Geschwindigkeiten) im kleinen Maßstab im Wasser zu messen? Dichte und Viskosität und alles sind zwar ganz anders als bei Luft, aber könnte man vielleicht die Messergebnisse "umrechnen"? Wäre zumindest vom praktischen Aufwand einfacher, quasi eine Rak durch die Badewanne zu ziehen, als einen Windkanal zu bauen.
Ansonsten könnte man so die Stabilität experimentell testen.
Nur mal so als Gedanke.

Grüße

K.T.
Andi Wirth

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Beitrag 55504 [Alter Beitrag30. August 2004 um 21:09]

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Salü K.T.R.260

Das geht - wird z.T. sogar professionell so gemacht. Allerdings unter etwas anderen Voraussetzungen und nur in den Bereichen, wo es in der Luft nicht mehr machbar ist. Also wie bei uns ...

Das Stichwort heisst Re-Zahl. Das ist eine Kennzahl für das umgebende Medium. Strömungskörper - vor allem Flügelprofile werden i.A. bei verschiedenen Re-Zahlen vermessen, denn nur so kann eine einigermassen verlässliche Angabe zu ca/cw/cm0 gemacht werden.
Beispiel: Zwei Profilpolaren für ein klassisches (E205) und ein modernes (SD 7031) Laminarprofil für Flugmodelle. Die Polarenschar jedes Profils wurde bei verschiedenen Re-Zahlen vermessen.
In die Re-Zahl fliessen ein: Die kinematische Zähigkeit des umströmenden Mediums, dessen Geschwindigkeit sowie die Länge des umströmten Körpers (hier weiss ich allerdings nicht, ob es die Länge der Strömungslinie oder die Sehne des Körpers ist - bei Raketen dürfte der Unterschied aber vernachlässigbar sein).
Fazit: Im Wasser kannst du langsamer oder mit kleineren Modellen arbeiten - ausser du willst Effekte in der Nähe der Schallgeschwindigkeit vermessen; dann wird's komplizierter ...

Folgende Datei wurde angehängt:


Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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Beitrag 55505 [Alter Beitrag30. August 2004 um 21:11]

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Hier ein erster Link:
RC-Network

Genialer Link zu einer ganzen Unterrichtsreihe:
Uni Frankfurt
... und noch einer!

So, jetzt hast du mal was zu lesen, bis ich die Kennzahlen in der Formelsammlung gefunden habe ...wink

Gruss

Andi

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Beitrag 55509 [Alter Beitrag30. August 2004 um 21:23]

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Ach ja, Nachtrag: Wenn es dir nur um die Stabilität geht, musst du nur die gleichen Bereiche messen:

  1. unterkritisch: Strömung liegt laminar an, keine Verwirbelungen - i.A. bei sehr kleinen Geschwindigkeiten
  2. kritisch: Der Umschlag beginnt; i.A. von hinten am Strömungskörper
  3. überkrititsch: Der Umschlag der Grenzschicht von laminar zu Turbulent beginnt +/- an der Eintrittskante des Körpers. Der "normale" Zustand bei unseren Raketen und fast allen Flugzeugen
  4. superkritisch: die Strömung erreicht zuerst im Bereich des geringsten statischen Drucks Überschall. Im Grenzbereich zur Schallgeschwindigkeit bei allen Körpern der Fall. Es laufen Forschungen, diesen punktuellen Zustand zur Widerstandsverminderung an Tragflügeln von Verkehrsflugzeugen nutzbar zu machen. (lieber die als ich ...)

Im Grundsatz gilt zur Stabilität, dass gleicher Zustand = gleiche Stabilitätsverhältnisse.
Im Grundsatz, nicht in jedem Fall!

So, jetzt geh' ich doch noch basteln.
Bis bald und Gruss

Andi

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Beitrag 55512 [Alter Beitrag30. August 2004 um 23:31]

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Hochinteressant, vielen Dank!
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