Zitat:
Original erstellt von Oliver Arend:
Ich habe schon öfter Sachen mit Glas und Epoxy laminiert, hptsl. Rohre. Diese hatten alle ein Trägermaterial (Pappe, Balsa) und waren nach dem Laminieren (nur 1 oder 2 Lagen 50 g-Gewebe) zwar wesentlich bruch- und reißfester, aber immer noch flexibel. Bei solchen Rohren ist das ja auch kein Problem. Allerdings dürfte das z.B. bei Nur-GfK-Nosecones nicht auftreten, so z.B. die 6"-, 7.5"- oder 11.4"-Nosecones von PML, die ja aus GfK sind. Wieviele Lagen welchen Gewebes werden hier benötigt - auch abhängig von der Größe, ein 7.5"-NC wird mehr als ein 40 mm-NC benötigen -, so dass die Nosecones steif sind und welche Wandstärken ergibt das dann? Ich denke mal, dass diese Angaben dann auch für Rohre gelten würden.
Oliver
Die Steifigkeit des Laminats hängt von 2 Faktoren ab.
1. Die Dehnfähigkeit der verwendeten Faser
2. Der Abstand der äussersten Gewebslage zur innersten Gewebslage.
Die Dehnfähigkeit der Kohlefaser ist am kleinsten, deshalb ergeben CFK Laminate bei gleicher Wandstärke auch die steifesten Rohre. Aramidfasern sind wesentlich dehnfähiger, die damit erstellten Rohre flexibler, dafür aber wesentlich bruchfester.
Glasfasern liegen irgendwo in der Mitte und stellen sicherlich den besten Kompromiss zwischen Stabilität, Gewicht und Preis dar.
Grundsätzlich gilt, dass das Ergebnis um so besser ist, je dünner die Faser, und je mehr Lagen laminiert werden. Für grössere Spitzen und 100er Rohre verwende ich 120er Gewebe.
Eine Wandstärke von 0,8 mm halte ich für ausreichend, aber das ist natürlich Auffassungssache. Stärkere Gewebe als 160 g/m2 würde ich nicht verwenden. Bei 160er gewebe benötigt man ca. 4 lagen, bei 120er ca. 6 Lagen.
Bei den Spitzen muss man berücksichtigen, dass sie ja unten geschlossen werden, was die Steifigkeit enorm erhöht.
Am besten man testet das an einem kurzen Kern, um die Anzahl der Lagen, die Dicke des Gewebes und die daraus resultierenden wandstärken und Festigkeiten dem persönlichen Bedarf anzupassen. Die Ergebniss sollte man sich notieren und dann immer bei den gleichen Materialien bleiben.
Achim